Joanna Skurska

Joanna Skurska wurde 1972 in Danzig geboren und studierte von 1994 bis 1999 Malerei an der dortigen Akademie der Schönen Künste in Danzig bei Prof. Hugon Lasecki. Das Studium schloss sie 1999 mit einem Diplom ab.

Schon als Jugendliche ging sie ihrem Hobby nach und belegte einen Zeichenkurs, wo sie auch ihren Mann Leszek Skurski kennenlernte. Anschließend studierte sie Malerei und Textilkunst. „Als Künstler muss man seine eigene Sprache und seinen eigenen Stil entwickeln“, so die Künstlerin. Die Zeit des Studiums nutzte sie, um verschiedene Materialien und Techniken auszuprobieren. In den reduzierten Skulpturen und Gemälden hat sie ihre Richtung gefunden.

Aus Kupfer- oder Silberdraht entwirft und formt Joanna Skurska ihre Objekte, zu filigranen und transparenten Büsten, meistens weiblich und figurbetont, körperlos und doch sehr körperhaft. Es sind Skulpturen im Spannungsfeld zwischen freier und angewandter Kunst, zwischen Kunstobjekt und tragbarer Kunst, die im übertragenen Sinne von Schutz und Schmuck handeln, aber auch von Gefangensein und Enge oder von Umhüllen und Enthüllen.

Neben den Skulpturen widmet sich Skurska der Malerei mit Ölfarbe und Acryl auf Holz. Die Werke sind von der Natur inspirierte und lassen viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen: Stängel, Grashalme, Blätter und Blüten bilden die Grundlage Ihrer Arbeiten. Sie ranken einzeln oder in kleinen Gruppen auf ihren Bildern, ohne jemals die ganze Fläche einzunehmen. Vor erdfarbigen Pastelltönen spielt die Künstlerin auch mit kräftigen, intensiven Farben wie elektrischem Blau, Mohnrot oder Opalgrün.

Ihre zarten und zerbrechlichen Pflanzen scheinen zu schweben und von keinen Wurzeln gehalten zu werden. Nichts deutet auf ihren Lebenszyklus hin: Sind sie am Aufblühen, am Wachsen oder am Verwelken? Sie tauchen wie aus dem Nichts auf, um sich in langsamen und behutsamen Bewegungen durch das Werk zu tasten, so als wären sie von einem leichten Windhauch getragen.

Linien steigen empor, schlängeln sich in einem gewundenen Verlauf nach oben, verzweigen sich und werden schließlich schwächer und brüchiger. Bisweilen wirken die Blätter und Blüten unbeständig, trennen sich vom Schaft oder verwandeln sich gar in abstrakte Flecken.